Am heutigen Abend wird Japan seine BIP-Daten für das zweite Quartal 2023 bekanntgeben. Erwartungen für ein robustes Wachstum basieren auf der globalen Nachfragesteigerung nach Japans Exporten. Das derzeitige BIP-Wachstum im Vergleich zum Vorjahr beträgt 1,3%, nachdem es im Vormonat bei 0,4% lag. Die Prognose für dieses Quartal liegt bei 2,7%, was eine bemerkenswerte Steigerung signalisiert.
Ein höheres BIP-Wachstum verspricht eine stärkere Wirtschaft, mit positiven Auswirkungen auf Unternehmensgewinne und Investitionen. Eine mögliche Folge könnte ein Anstieg des Nikkei 225 Index sein, der die japanischen Schlüsselaktien repräsentiert und bereits in diesem Jahr um 12% zugelegt hat. Dieser Trend könnte sich fortsetzen, sollte das BIP-Wachstum die Prognosen übertreffen.
Jedoch besteht die Möglichkeit, dass ein erhöhtes BIP-Wachstum den Yen stärkt, da es japanische Anlagen attraktiver macht und Spekulationen über eine straffere Geldpolitik seitens der Bank of Japan anregt. Dieses Jahr verlor der Yen gegenüber dem US-Dollar bereits 4%, teilweise aufgrund der lockeren Haltung der Zentralbank.
Ein übermäßiges BIP-Wachstum könnte die Bank of Japan unter Druck setzen, ihre expansive Politik zu überdenken und Zinserhöhungen in Betracht zu ziehen. Dadurch könnte der Yen gestärkt werden, während Exporte leiden könnten.
Des Weiteren könnte ein höheres BIP-Wachstum die Renditen japanischer Staatsanleihen steigen lassen, da Inflationserwartungen steigen und die Nachfrage nach sicheren Anlagen sinkt. Diese Entwicklung könnte die Glaubwürdigkeit der Bank of Japan beeinträchtigen und zu einem Ausverkauf von Anleihen führen.
Der Markt könnte auf das BIP-Wachstum mit deutlichen Reaktionen reagieren. Ein positiver Ausblick könnte den Nikkei 225 Index um 2% ansteigen lassen, während ein enttäuschendes Ergebnis zu einem vergleichbaren Rückgang führen könnte.