Viele große Bankaktien verzeichnen am heutigen Montag Verluste, welche auf Befürchtungen über die Stabilität des Finanzsystems nach dem Zusammenbruch der Silicon Valley Bank beruhen. Mit einem Vermögen von 212 Milliarden Dollar war die Silicon Valley Bank die zweitgrößte Insolvenz der US-Banken-Geschichte.
Aktien europäischer Banken wie die Banco Santander, die Commerzbank sowie UniCredit und auch die Credit Suisse gaben am heutigen Handelstag alle jeweils über 7% nach. Damit wurden auch vorherige Aufwärtsbewegungen der einzelnen Aktien abrupt beendet und bei der Credit Suisse ein neues Tief bei 2,46 Franken erreicht.
Auch US-Amerikanische Bankaktien haben im vorbörslichen Handel ebenfalls im Minus notiert, und das trotz der schnellen Reaktion der Aufsichtsbehörden auf das Scheitern der SVB. Zudem haben am Wochenende das US-Finanzministerium, die Federal Reserve und die Federal Deposit Insurance Corporation ein Rettungspaket geschnürt, das im Wesentlichen alle Einleger der SVB schützt, einschließlich derjenigen mit Vermögenswerten über der staatlich garantierten Grenze von 250.000 USD.
Besonders die Aktien der First Republic Bank wurden bei dieser Krise in Mitleidenschaft gezogen. So brach der Kurs vor Börseneröffung über inzwischen über 70% ein und fällt dabei immer weiter ins Bodenlose. Vor Filialen der Bank in Los Angeles bildeten sich lange Schlangen verzweifelter Kunden. Die Bank, welche im Gegensatz zur SVB in der Vermögenverwaltung tätig ist und daher mehr auf Privatkunden spezialisiert ist, wird trotz Zusicherung ausreichender Liquidität von Investoren sowie Kunden überrannt.
Auch Aktien anderer amerikanischer Banken wie der PacWest Bancorp und der Western Alliance Bancorporation brachen im zweistelligen Bereich ein. Auch die der großen Banken wie von JPMorgan Chase & Co, Citigroup Inc, Wells Fargo & Company und der Bank of America reagierten am Freitag und teilweise auch heute deutlich auf die Ereignisse.
Große Indizes wie der S&P 500 gaben am Freitag ca. 2% nach, während der Volatilitäts Index VIX seit Donnerstag zeitweise über 60% gestiegen ist. Der Dax gab seit heute Morgen über 3% nach und reagiert damit vergleichsweise verspätet auf die Ereignisse, während sich amerikanische Indizes teilweise schon wieder fangen.
Aufgrund des komplexen Sachverhalts ist die Zukunft der aktuellen Ereignisse schwer einzuschätzen. Die Silicon Valley Bank ist in erster Linie eine Bank, welche Services für Unternehmenskunden, besonders Startups, anbietet. Einerseits sind Privatkunden damit eher weniger betroffen, allerdings sind natürlich die betroffenen Unternehmen geschädigt, was sich negativ auf die gesamte Wirtschaftsleistung auswirken wird. Trotz dieser Umstände sollte die Situation jedoch unter Kontrolle bleiben und keine Folgen wie die Pleite von Lehman Brothers Bank in der Finanzkrise 2008 nach sich ziehen.