Kurserholung am Montag nach enttäuschenden Jobzahlen am Freitag

Nach einem durch Konjunktursorgen getriebenen Rückschlag hat sich der deutsche Aktienmarkt zum Wochenstart etwas erholt. Vergangenen Freitag hatte der US-Arbeitsmarktbericht die Nerven der Anleger belastet. Die mit Spannung erwarteten Jobdaten aus den USA fielen deutlich schlechter aus als von Ökonomen erwartet. Im Juli wurden nur 73.000 neue Stellen geschaffen, weit weniger als die von Analysten prognostizierten 100.000. Besonders alarmierend waren starke Abwärtskorrekturen für Mai und Juni: Nach neuen Berechnungen kamen in den beiden Monaten insgesamt nur 33.000 neue Jobs hinzu, ganze 258.000 weniger als ursprünglich gemeldet. Das ist das schwächste Wachstum seit der Pandemie im Jahr 2020 und nährt gravierende Zweifel an der Widerstandsfähigkeit der US-Wirtschaft. Die Arbeitslosenquote kletterte auf 4,2% und blieb damit zwar noch auf einem relativ niedrigen Niveau, doch insbesondere die durch die US-Regierung verhängten Zusatz-Zölle und Anzeichen eines Handelskonflikts schlagen inzwischen auch am Arbeitsmarkt durch.

Die dramatische Korrektur der Arbeitsmarktdaten schlug am Freitag ungebremst auf die Börsen durch. Der DAX verlor am Freitag 2,7% und rutschte auf ein Fünfwochentief ab, der EuroStoxx 50 verlor sogar 2,6%. Auch an der Wall Street gaben die Kurse teils deutlich nach und die Unsicherheit unter Anlegern ist groß geblieben.

Zum Handelsstart am Montag folgte dann jedoch eine technische Erholung: Der DAX stieg gegen Mittag um 1,0% auf 23.660 Punkte und machte damit einen kleinen Teil der Vortagesverluste wett. Der MDax der mittelgroßen Werte zog um 1,2% auf 30.676 Punkte an. Auch der EuroStoxx 50 konnte zu Wochenbeginn 0,9% auf 5.197 Punkte zulegen. Anleger hoffen vor allem auf eine mögliche Zinssenkung der US-Notenbank, die durch die schwachen Konjunkturdaten wieder wahrscheinlicher geworden ist.

Für zusätzliche politische Unruhe sorgte US-Präsident Trump.
In einer beispiellosen Reaktion warf er nach Veröffentlichung der schwachen Arbeitsmarktdaten der Statistikbehörde BLS öffentlich vor, die Daten zu seinem Nachteil manipuliert zu haben, ohne jegliche Beweise dafür vorzulegen. Kurz danach entließ Trump BLS-Chefin Erika McEntarfer fristlos, ein Vorgang, der bei Ökonomen und Marktbeobachtern für erhebliche Irritation sorgte. Kritiker bemängeln, dass so das Vertrauen in unabhängige Statistikinstitutionen weiter untergraben werde und politische Unsicherheiten die Märkte zusätzlich belasten könnten.

Außerdem bleiben die Folgen der laufenden US-Zollpolitik im Fokus, da neue Maßnahmen die globalen Konjunkturerwartungen weiter dämpfen könnten, insbesondere auch mit Blick auf anstehende Wirtschaftsdaten aus Deutschland und der Eurozone, etwa zu Industrieproduktion und Auftragseingängen.

Zusammenfassend bleibt das Umfeld von Unsicherheit geprägt, sowohl durch schwache fundamentale Wirtschaftsdaten als auch durch wachsende politische Risiken. Anleger sollten in den kommenden Tagen besonders auf weitere Makrodaten und neue politische Statements achten.

DAX