Börse zur Wochenmitte: Überraschende Entwicklungen bei US-Banken und im Tech-Sektor
Nach bestandenen Stresstests der US-Notenbank kündigten mehrere Großbanken, darunter JPMorgan Chase, Dividendenerhöhungen an. JPMorgan plant, die Quartalsdividende zu erhöhen und ein neues Aktienrückkaufprogramm im Umfang von 50 Milliarden US-Dollar zu starten. Diese Maßnahmen signalisieren Stabilität im Bankensektor und stärken das Vertrauen der Anleger, was sich meist positiv auf die Aktienkurse der Banken auswirkt. Insbesondere das riesige Rückkaufprogramm dürfte den Kurs von JPMorgan stützen und setzt ein Signal für die gesamte Branche.
Intels neuer CEO Lip-Bu Tan überlegt, das Chip-Auftragsfertigungsgeschäft grundlegend umzubauen. Konkret könnte Intel aufhören, bestimmte, milliardenschwer entwickelte Fertigungstechnologien externen Kunden anzubieten. Stattdessen sollen diese Technologien primär für eigene Produkte genutzt werden. Dies wäre eine Abkehr von der Strategie des Vorgängers und könnte zu erheblichen Abschreibungen führen. Die Maßnahme ist als Versuch zu werten, die Wettbewerbsfähigkeit von Intel zu sichern und wieder große Kunden zu gewinnen, nachdem das Foundry-Geschäft zuletzt hinter den Erwartungen zurückblieb.
Chinesische KI-Modelle wie DeepSeek-R1 und Qwen 2.5 von Alibaba werden weltweit immer populärer und stellen die bisherige Dominanz US-amerikanischer Modelle wie ChatGPT zunehmend infrage. Die Innovationsdynamik in China ist so hoch, dass Experten bereits einen signifikanten Einfluss auf das globale KI-Wachstum und die wirtschaftliche Entwicklung erwarten. US-Bundesstaaten und andere Länder reagieren bereits mit Einschränkungen und Datenschutzprüfungen chinesischer KI-Anbieter. Dennoch wächst die Zahl der chinesischen Basismodelle rasant, und China investiert massiv in Infrastruktur und Forschung, was mittelfristig auch Auswirkungen auf die internationalen Technologiemärkte und Aktienbewertungen haben dürfte.
Die US-Wettbewerbsbehörde FTC hat eine vertiefte Prüfung der geplanten Übernahme von Ampere Computing durch SoftBank eingeleitet. Ampere ist ein wichtiger Anbieter von Serverprozessoren für Rechenzentren. Die FTC befürchtet eine zu starke Marktkonzentration im Halbleiterdesign und könnte die Übernahme blockieren oder mit Auflagen versehen. Solche regulatorischen Unsicherheiten können die Aktienkurse der beteiligten Unternehmen belasten und beeinflussen die gesamte Branche, da sie die Dynamik von M&A-Aktivitäten im Tech-Sektor bremsen.