Globale Märkte: Handelsabkommen, Zölle und geopolitische Spannungen

Neue Handelsabkommen und globale Zollpolitik

Die internationalen Finanzmärkte standen in dieser Woche ganz im Zeichen neuer Handelsabkommen und einer zunehmend komplexen Zollpolitik. US-Präsident Trump verkündete ein Abkommen mit China, das vor allem auf die Beschleunigung von Exporten seltener Erden abzielt, jedoch kein umfassendes Handelsabkommen darstellt. Parallel dazu verhandeln die USA mit weiteren wichtigen Handelspartnern, während die EU eine Senkung der Zölle auf US-Importe erwägt, um ein zügiges Abkommen zu erreichen. Auch Japan, Thailand und Taiwan reagieren mit eigenen Maßnahmen auf die globalen Handelsverschiebungen, etwa durch neue Anti-Dumping-Zölle auf chinesische Produkte. 

Makroökonomische Entwicklungen und Zentralbankpolitik

Im makroökonomischen Umfeld sorgten die jüngsten Inflationsdaten für vorsichtigen Optimismus, blieben aber von Unsicherheit über die Folgen neuer Zölle begleitet. Fed-Vertreter bezeichneten die US-Inflationsdaten als „recht positiv“, mahnten jedoch zur Vorsicht, da die Auswirkungen der Zölle auf die Wirtschaft noch nicht abschätzbar seien. In Japan verlangsamte sich die Inflation in Tokio spürbar, bleibt aber über dem Ziel der Notenbank, während Privatanleger verstärkt in Staatsanleihen investieren und Pensionsfonds alternative Anlagen suchen, um die Renditen zu steigern. In China belasteten schwache Nachfrage und US-Zölle die Industriegewinne, und Umfragen deuten auf eine weitere Schrumpfung der Produktion hin. 

Geopolitische Spannungen und Auswirkungen auf Märkte

Geopolitische Spannungen setzten die Märkte weiter unter Druck. Die Hoffnung auf eine diplomatische Lösung im Atomstreit mit Iran wurde enttäuscht, nachdem Teheran Berichte über eine Wiederaufnahme von Gesprächen dementierte. Auch der Grenzkonflikt zwischen Indien und China bleibt ungelöst und sorgt für Unsicherheit. Besonders drastisch wirken sich die US-Zölle auf die britische Automobilindustrie aus: Die Produktion fiel im Mai auf den niedrigsten Stand seit 1949, nachdem Exporte in die USA gestoppt werden mussten. 

Nikkei